von links nach rechts: Silvia Lindhorst, Pamela Otteni-Hertwig, Andreas Bruder, Bernd Bürkel, Beate Wiedemer, Michael Boschert, Michael Görig (Wassermeister Gemeinde Appenweier), Sandra Lamby, Claudia Thumm, Silke Erdrich, Manfred Panter, Matthias Schöttler und Benedikt Benz.
Die Freien Wähler Appenweier-Nesselried-Urloffen e. V. trafen sich zu einer Besichtigung und Informationsveranstaltung beim Wasserwerk in Appenweier.
Das Wasserwerk Appenweier setzt sich tatkräftig für eine sichere und zuverlässige Wasserversorgung in der Gesamtgemeinde Appenweier ein, und auch Durbach wird mit diesem Wasser versorgt. Die damals selbständige Gemeinde Urloffen versorgte sich zunächst selbst. Bis das alte Wasserhäusle 1988-1989 stillgelegt und die Ortschaft Urloffen an das Wasserwerk Appenweier angebunden wurde.
Die Herren Görig und Brudy erläuterten, dass das Rohwasser aus zwei Brunnen gefördert wird. Ein Brunnen, erbaut zwischen 1968 und 1970, hat eine Tiefe von 55m, wobei die Pumpen auf 15 m montiert sind. Der zweite Brunnen, erbaut 1987, hat eine Tiefe von 103 m und die Pumpen sind auf 18 m montiert. In 24 Stunden können bis zu 1500 qm, d. h. 1,5 Millionen Liter Rohwasser gefördert werden. Das Wasser hat eine Temperatur von 11 – 12 °C.
Dieses Rohwasser wird durch eine Entsäuerungsanlage geleitet in denen sich Keramikkerzen befinden. Dadurch wird das Wasser enthärtet und die Aggressivität genommen. Anschließend fließt das Wasser (Reinwasser) in zwei Wasserkammern, mit je einem Volumen von 400.000 Liter. Aus diesen Becken wird das Wasser – ohne jegliche chemische Aufbereitung – an die verschiedenen Stellen in der Gemeinde gepumpt und steht somit allen Haushalten als Trinkwasser zur Verfügung. Der durchschnittliche Verbrauch pro Person pro Tag beträgt 110 – 120 Liter.
Die Steuerung des Wasserwerks übernimmt eine EMSR-Steuerungsanlage (Elektro-Mess-Steuerung-Regelung) automatisiert. Bei Störungen kann jederzeit manuell eingegriffen werden.
Die Anlage ist auch für den Notfall gerüstet. Sollten die Versorgungsbehälter an den jeweiligen Standorten in der Gemeinde schnell entleeren, aus welchem Grund auch immer, so verhindert eine Brandbrücke das vollständige Entleeren der Becken, sodass immer eine Restmenge im Behälter bleibt, welches der Feuerwehr im Brandfall zur Verfügung steht.
Aufgrund von gesetzlichen Vorgaben, wird das Wasser an verschiedenen Stellen im Wasserwerk und an verschiedenen Messpunkten im Wasserwerk und in den Ortschaften regelmäßig untersucht und unterliegt einmal jährlich einer Vollanalyse, so der Wassermeister Michael Görig. Auch werden die Wasserkammern entsprechend den gesetzlichen Richtlinien durch das Personal des Wasserwerks einmal jährlich von Hand gereinigt. Das Gesundheitsamt fordert ebenso alle zwei Jahre eine Überprüfung.
Ein weiteres, wichtiges Thema war unter anderem der geplante elf Kilometer lange Bahntunnel Offenburg, der südlich der Gemeinde Appenweier beginnen und den Durchgangsschienenverkehr unterirdisch vorbeileiten wird. Denn hier befürchten die Freien Wähler mögliche Verunreinigungen des Grundwassers durch die geplante Versickerungsgrube und fragen sich, welche Konsequenzen dies für die Wasserversorgung der Gemeinde haben könnte.
Zuletzt bekam die interessierte Gruppe noch wichtige Informationen darüber, wie der Trinkwasserverbrauch reduziert werden kann.